Noch in meiner Funktion als 2. Vorsitzender eines Selbsthilfevereins für Menschen mit Arm- oder Handfehlbildung (namens ahoi e.V.) habe ich mich mit einer zentralen Frage auseinandergesetzt:
„Wie schaffen wir es dem Thema ‚Leben mit Behinderung‘ im Allgemeinen und dem Selbsthilfeverein im Speziellen zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen?“
Und da ich mich beruflich sowieso tagtäglich mit Bewegtbild und Videoproduktion auseinandersetze, war es damals 2017 kein großer Schritt mich vor die Kamera zu setzen und ein Video, damals noch für Facebook, zu produzieren. Das schlug ein wie eine Bombe – und der Rest ist Geschichte. Die Entstehungsgeschichte, den Beitrag sowie das anschließende Studiogespräch gibt’s weiter unten verlinkt.
Der Hype 2019
Zwei Jahre später hat die Meldung einer Hebamme, es sei in einem Gelsenkirchener Krankenhaus bei „auffällig vielen“ Neugeborenen zu Fehlbildungen an den Händen gekommen, eine bundesweite Debatte ausgelöst. Angefeuert vor allem durch die angsteinflößende Berichterstattung der BILD-Zeitung.
„Hebamme enthüllt: […] Gibt es einen neuen Contergan-Skandal?“
BILD.de | 13.09.2019
Droht Schwangeren Gefahr an gesprühten Feldern?
BILD.de | 14.09.2019
„Babys ohne Händchen: Reihenweise traurige Geschichten“
express.de | 13.09.2019
„Bewahrt Haare von euren Babys, Wasser und Staub auf“
BILD.de | 25.10.2019
Der Medienzirkus hat bei den von einer Handfehlbildung betroffenen Menschen und ihren Familien Halt gemacht und auch stern TV kam erneut auf mich zu. Dank der Berichterstattung von 2017 war es uns allerdings relativ schnell möglich, diese künstlich aufgebauschte Diskussion einzufangen und wieder etwas stärker zu erden. Folgend gibt’s die Entstehungsgeschichte, den Beitrag und das anschließende Studiogespräch von 2017 sowie den aktualisierten Bericht von 2019.